„Ist mein Mord vergeben?“ - Besuch aus dem Gefängnis
Herr Vrana, Gefängnisseelsorger an der Justizvollzugsanstalt in Freiburg, hat am Mittwoch, den 6.10.2021 im evangelischen Religionsunterricht der 9. Klassen bei Herrn Druba die Fragen der Schülerinnen und Schülern beantwortet.
Er berichtete, dass alle Gefangenen bei Haftbeginn ihr Smartphone abgeben müssen und mit Ausnahme der Untersuchungshäftlinge in Einzelzellen leben. Sie können ab 7:15h arbeiten oder die Schule besuchen. Trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen werden Tabak und Drogen ins Gefängnis geschmuggelt. Für gewalttätige Gefangene gibt es - zeitlich beschränkt - besondere Betonzellen. Der Gesundheitszustand einiger der 700 Gefangenen ist so schlecht, dass die drei fest angestellten Ärzte viel zu tun haben.
Der Gefängnisseelsorger ist als einziger Angestellter der Schweigepflicht unterworfen. Herr Vrana ist für jeden Gefangenen Ansprechpartner und hat es schon erlebt, dass ein Mörder bei ihm gebeichtet hat und unbedingt wissen wollte, ob seine Tat vergeben sei. Manchmal trifft Herr Vrana in Freiburg Menschen, die er einige Monate vorher im Gefängnis gesehen hat. Es sei besonders wichtig, dass die Eingliederung in die Gesellschaft gelinge. Dazu tragen auch die Außenstellen des Gefängnisses in Emmendingen und Lörrach bei. Sie helfen bei der Schuldenregulierung und bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Hoffentlich muss niemand von uns mal ins Gefängnis!
VD